Fenstereinbau

Sorgfalt beim Fenstereinbau:

Beim Einbau von Fenstern sind noch immer zahlreiche Mängel in der Ausführung vorzufinden und es wird soviel gespaxt und geschäumt dass inzwischen jeder glaubt, dass sei ausreichend und richtig so. Ursache ist zum einen fehlende Fachkenntnis ausführender Nichtfensterbauer hinsichtlich der Materialien und zum anderen hinsichtlich der physikalischen Vorgänge im Gebäude wie Dampfdruck, thermische Auswirkungen auf die Bauteile sowie Wechselwirkungen der Materialien (Bauschaum vs. Holzbalken) etc.

fenstereinbau

Polyurethan-Schäume sind dauerhaft nicht stabil, können zerfallen und/oder Feuchtigkeit aufnehmen und – da im Gefüge ein kapillarer Transport nicht möglich ist – diese nur schlecht (ausschließlich in der Dampfphase) wieder abgeben. Aus diesem Grund darf der Schaum weder eine Wärmedämmtechnische Aufgabe übernehmen und auch keine statische Funktion besitzen.
Durch unterschiedliche Materialausdehnungskoeffizienten und daraus resultierenden unterschiedlichen Bauteilbeweungen kann es zum Abriss zwischen Schaum und Bauteilen kommen, weshalb auch nicht von einer dauerhaften Winddichtigkeit der Fuge ausgegangen werden kann.
Feucht gewordene Schäume können an Holzfenstern oder auch an Holzbauteilen in der Wand dauerhaft Schäden anrichten, die erst lange nach dm Ende der Gewährleistungsfrist teuer zu Tage treten.

Bei einem fachgerechten Fenstereinbau nach der bauaufsichtlich eingeführten (somit Gesetzescharakter) DIN 4108, ENEV 2009 sowie nach RAL-Richtlinien verbleibt folgendes Grundprinzip:

Fugenabdichtung der Außenseite => schlagregendicht & diffusionsoffen
Dämmlage => nach Berechnung gedämmt, auch kapillar transportfähig
Fugenabdichtung der Rauminnenseite => diffusionsdicht

Materialwahl ist im Einzelfall unterschiedlich, zum Einsatz kommen u. A. Schäume, Kokosfasern, Mineralwolle, Flachs, Spritzkork und vorkomprimierte Dichtbänder. Alle Dämmmaterialien sollen eine Wärmebrücke zwischen dem Fenster und dem angrenzenden Bauteil verhindern.