Die „Schwarzen Küchen“ haben nichts mit Hexerei und schwarzer Magie zu tun. Eine „Schwarze Küche“ war ein Raum – oft zwischen Wohnbereich und Stall gelegen – der als zentraler Kochplatz und Feuerstelle diente, häufig in Gebäuden, die von mehreren Familien bewohnt wurden. Oft sind auch mehrere schwarze Küchen in einem Gebäude errichtet. Die „Schwarzen Küchen“ finden (fanden) sich in Häusern zwischen dem 16. bis Anfang des 19. Jahrhunderts.
Bei den frühen Exemplaren wurde übrigens das Feuer auf dem Boden geschürt und die Speisen auf einem Dreibein oder im Kessel zubereitet. Oberhalb der Feuerstelle war die Decke offen (häufig gefasst von einer Lehmglocke) um den Rauch in einen darüber liegenden Raum (Räucherkammer) abziehen zu lassen. Hier hingen Rauchwaren an Stangen oder Haken an der Decke, wo er durch Ziegeln, Reet usw. entwich. Später wurden auch hier Rauchabzüge verbaut..
Bei späteren Ausführungen – etwa ab Mitte des 18. Jahrhunderts setzten sich Schornsteine durch, die in der Mitte des Hauses lagen und von mehreren der Küchen gleichzeitig benutzt wurden. Geräuchert wurde dann im Kamin. Durch die zentrale Lage im Haus waren die Räume meist fensterlos.
Die Küchen – offen oder später geschlossen – waren die einzige Wärmequellen der Häuser.
Der Begriff „Schwarze Küche“ lässt sich entweder auf die Fensterlosigkeit des Raumes oder aber auf die Schwarzfärbung der Räume und Rauchabzüge zurückführen.