Die sog. „Wiener Sprossen“ werden inzwischen häufig als Ersatz für glasteilende Sprossen verwendet und werden auch immer häufiger in Absprache mit Denkmalschutzbehörden zugelassen. „Wiener Sprossen“ haben gegenüber den glasteilenden neben dem Preisvorteil auch einen statischen Vorteil, da Druck- und Sogkräfte von der dynamischeren Glasscheibe in die Rahmenkonstruktion eingebracht werden und nicht über die Sprosseneinsätze. Auch können nichttragende Sprossen dünner ausgeführt werden als konstruktiv nötige.
Bei der Herstellung wird zwischen den Glasscheiben ein Abstandshalterprofil mit Innensprosse eingebaut und anschließend von außen darüber die Außensprosse aufgekebt, ggf. auch aus Holz wie im fotografierten Beispiel aus den 1980er Jahren. Hier ist ganz gut zu erkennen, dass der umlaufende Abstandshalter breiter ist als die Innensprosse und je Seite etwa 3 mm Abstand zwischen Innensprosse und Glasinnenseite liegen.
Neuere Konstruktionen sind optisch besser aufeinander abgestimmt und es verwundert nicht, dass so manch einer noch nicht einmal bemerkt hat, dass er keine „echten“ Sprossen im Fenster hat.