Für viele Bauherren steht bei einer energetischen Ertüchtigung / Modernisierung der Austausch der Fenster an erster Stelle. Dies resultiert zum einen aus der sofort spürbaren Energieeinsparung im Winter (20-25%), dem ebenso sofort erfahrbaren sommerlichen Wärmeschutz aber auch der Sinnhaftigkeit im Bauablauf bei weiteren geplanten Baumaßnahmen, da beispielsweise Innenputz /-dämm- oder Fassadenarbeiten an die Fenster anschließen werden.
Nach der derzeit gültigen Energieeinsparungsverordnung ENEV 2009 muss der U-Wert einer Wand sowohl bei Neubau als auch bei einer Sanierung bei 0,24 W/m²/K liegen. Derzeitig angebotene Fenster schwanken hinsichtlich des U-Wertes zwischen 1,4 W/m²/K und 0,5 W/m²/K, wobei letztere eine mit Argon gefüllte Dreischeibenverglasung darstellt, die noch immer weit entfernt von den Anforderungen an eine ENEV-gerechte Wand liegen. Trotzdem ist das Einsparpotential rechnerisch groß.
Wichtig ist eine das Gesamtbauteil Wand betreffendes bauphysikalische Betrachtung, nicht nur eine Betrachtung des Einzelbauteiles Fenster oder Wand, sondern in der Planungsphase zu ergründen, welches Fenster zum Wandmaterial und dessen Eigenschaften tatsächlich passt. Fachwerk- Naturstein-, moderne Hochlochziegelwände oder zweischalige Wandsysteme verhalten sich bauphysikalisch durchweg anders und müssen vor allem bei einer nachträglichen energetischen Ertüchtigung hinsichtlich möglicher Feuchtebelastung aus Tauwasserausfall, Kondensat etc. betrachtet werden.
Nach einem Fensteraustausch sind leider immer wieder Schimmelprobleme als Folge eines nicht geänderten Nutzerverhaltens, aber auch als Folge unsachgemäßen Einbaus zu beobachten.
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